ehrliche Worte einer Frau im Supermarkt

Manchmal gibt es Tage, an denen einfach nur alles schief läuft. Von morgens bis abends ist der Tag voll mit Kinder zur Schule fahren, von Freunden abholen, Hausarbeit und Lebensmitteleinkauf im Supermarkt. Manchmal bleibt mir tagsüber nicht mal mehr genügend freie Zeit um in Ruhe aufs Klo zu gehen – denn der nächste Termin wartet schon.

Während ich also darauf warte, den großen wieder von der Geburtstagsparty eines Freundes abholen zu können, fahre ich mit den beiden kleinen in den Supermarkt um den Wocheneinkauf zu erledigen. Zuhause herrscht nämlich gähnende Leere im Kühlschrank, das Klopapier neigt sich gefährlich dem Ende zu und der kleine hat die letzte saubere Pampers um.

ehrliche Worte einer Frau im Supermarkt

Im Supermarkt ist die Hölle los. Scheint wohl nicht nur bei uns alles leer gegangen zu sein. Den Einkaufszettel habe ich natürlich mal wieder zuhause vergessen. Was für eine Zeitverschwendung immer alles aufzuschreiben – den Zettel vergesse ich sowieso immer zuhause! Ich versuche mich als zu erinnern was wir alles brauchen, während Christopher Weihnachtslieder singt und Sebastian an meinem Hosenbein zieht.

Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, was alles auf dem Einkaufszettel stand. Nun will Sebastian in den Wagen. Christopher nörgelt auch, denn auch er will nicht mehr gehen. Ich staple also den Einkaufswageninhalt um ein wenig Platz für Christopher zu machen. Der dann nun doch nicht rein will. Himmel Herr Gott! Schön langsam bin ich ziemlich genervt.

Supermarkt

Die ganze Zeit ist auch noch eine Dame in unserer Nähe bei der ich das Gefühl habe, dass sie uns die ganze Zeit beobachtet. So etwas mag ich ja gar nicht. „Mama ich hab Hunger“ – toll also wieder zurück um eine Semmel zu holen. Damit das Kind seinen Frieden hat. Ständig habe ich dabei das Gefühl etwas zu vergessen. Hätte ich doch bloß diesen doofen Einkaufszettel dabei. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass wir schon spät dran sind. Der große Sohn muss gleich abgeholt werden. „Kommt Kinder beeilt euch!“

Das hätte ich nicht sagen sollen, denn nun will Sebastian auch wieder aus dem Wagen. Er quengelt solange bis ich nachgebe. Nun dauert alles doppelt solange. „Kinder beeilt euch – wir haben nicht mehr soviel Zeit.“

Endlich geschafft – ich räume den Kofferraum ein während die beiden Kinder am Rücksitz streiten. Ich bin wirklich schon ziemlich genervt, als mich die Dame die mir schon im Supermarkt aufgefallen war auf die Schulter tippt und sagt: „Entschuldigen Sie bitte, ich muss Ihnen das jetzt einfach sagen.“

Ich rechne schon mit dem schlimmsten. Schließlich sind viele Menschen von Kindern genervt und ich habe da schon einiges erlebt. Doch es kommt ganz anders. Mit freundlicher Stimme fährt die Dame fort: „Ich habe Sie und ihre beiden Kinder schon im Supermarkt beobachtet. Ich wollte Ihnen ein Lob aussprechen. Noch nie habe ich so brave Kinder im Supermarkt gesehen. Die meisten Kinder schreiben oder laufen umher. Ihre waren da wirklich sehr brav. Ich weiß, als Mama hat man es nicht immer leicht. Kopf hoch.“

Noch bevor ich etwas sagen konnte, drehte sich die Dame um und ging lächelnd davon. Völlig verdutzt von den netten Worten setzte ich mich in mein Auto. Die Tränen kullerten über mein Gesicht. „Mama was ist los? War die Frau böse zu dir?“

„Nein mein Kind. Das war die netteste Frau, die ich seit langem getroffen habe.“

*****

 

Mit dieser kleinen wahren Geschichte möchte ich für mehr Freundlichkeit und Verständnis zwischen Frauen und Müttern plädieren. Manche Tage sind so schon schwer genug. Ein paar nette Worte reichen hier dann manchmal schon aus.

Ein Kommentar

  1. Wunderschön! Jede (zweifache) Mutter weiß, was es heißt, "schnell noch einkaufen" zu gehen. Einfach ist es so gut wie nie. Da kann man schon mal ein Lob gebrauchen, da die meisten Mütter selten dafür gelobt werden, was sie den ganzen Tag leisten!

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