Burnout Syndrom als Mama – ein anonymer Gastbeitrag

Heute habe ich einen anonymen Gastbeitrag für euch. Die betroffene Mama hat sich bei mir gemeldet nachdem sie meinen Beitrag „Ich bin müde“ gelesen hatte. Wir haben lange hin und her geschrieben und sie wollte gerne ihre Geschichte ebenfalls mit euch teilen. – Vielen Dank nochmal für dein Vertrauen und deine Ehrlichkeit und deine Burnout Geschichte. <3

 

Was wenn nichts mehr geht? – Burnout als Mama

Die Anzeichen kamen eher schleichend und anfangs habe ich sie gar nicht beachtet. Die Müdigkeit schob ich auf den Schlafmangel, welcher bei Müttern ja eigentlich normal ist. Ebenso die ständigen Kopfschmerzen. Nach weiteren 6 Monaten kamen dann Schlaflosigkeit, Magenschmerzen und richtige Abgeschlagenheit hinzu.

Ab diesen Zeitpunkt merkte auch mein Mann Veränderungen an mir. Ich war schneller gereizt. Ich kam mit der Hausarbeit nicht mehr so ganz hinterher. Ständig hatte ich aber andere Ausreden für ihn parat.

Burnout
Bildquelle: pixabay.com

Ich zwang mich täglich zum aufstehen – ich musste ja für die Kinder da sein. Kochen, Wäsche waschen und aufräumen. Ich schleppte mich zur Arbeit und brachte dort auch nicht mehr meine Leistung. Nach dem mich mein Chef zu einem Gespräch gebeten hatte, brach ich in seinem Büro in Tränen aus.

Nun war ich beurlaubt. Ich hätte nun endlich genug Zeit gehabt alles zu regeln und mich zu erholen. Aber ich war gefangen in einem schwarzen Loch. Am nächsten Morgen ging nichts mehr. Ich konnte nicht mal mehr aus dem Bett aufstehen, obwohl ich es wollte. Es ging aber nicht.

Der Anfang vom Ende dachte ich. Bis mich mein Mann zum Arzt schleppte und dieser die Diagnose stellte: Burnout.

Hol dir Hilfe

Jetzt weiß ich, was mein größter Fehler war: Ich hab keine Hilfe zugelassen. Von Anfang an dachte ich, dass ich alles alleine schaffen muss. Meine Mutter hatte mir oft angeboten auf die Kinder mal aufzupassen. Ich habe sie ihr aber nie gebracht. Hilfe im Haushalt annehmen? No way…

Die Zeit meines Burnouts war schlimm. Ich hatte extreme Schuldgefühle meinen Kindern gegenüber. Ich dachte ich wäre eine schlechte Mutter wenn ich nicht immer zu 100% für meine Kinder da wäre. Ich dachte ich würde was verpassen. Ich dachte ich hätte versagt. Versagt als Mutter, als Ehefrau und als Mensch.

Eine Kur und eine Therapie haben mir geholfen. Ich bin nun seit 3 Monaten „beschwerdefrei“. Ich kann wieder lachen und die Zeit mit meinen Kindern genießen. Ich bin froh, dass ich aus dem tiefen schwarzen Loch wieder herausgefunden haben – auch wenn ich es alleine niemals geschafft hätte.

Mein Tipp an euch

Falls ihr auch eine Veränderung an euch bemerkt (Müdigkeit, Lustlosigkeit, Gereiztheit), dann nehmt euch eine Auszeit. Ein Tag in der Therme ohne Kinder dafür aber mit einer Freundin kann da schon helfen. Schafft euch regelmäßig eine Auszeit vom Alltag als Mama.

Nehmt Hilfe an! Von eurem Partner, eurer Mama oder der besten Freundin. Es ist keine Schande, wenn einem mal alles zuviel wird. <3

Alles liebe

xxx

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für diesen tapferen anonymen Gastbeitrag bedanken! Ich ziehe meinen Hut vor dir. Ich wünsche dir alles Liebe für die Zukunft. Vielen Dank für deine Ehrlichkeit.

2 Kommentare

  1. DANKE!!!
    Ja, irgendwie sind die Kinder ja auch die Wichtigsten ;-), aber Du hast völlig Recht:
    Wenn wir Mamas nicht für uns sorgen, fallen wir weg. Was ist schon eine Stunde etwas für sich tun, im Vergleich zu einem Totalausfall… Danke für die ehrlichen Worte!!! Liebe Grüße

  2. Hallo,ich habe es auch erlebt. Bin Mutter von 5 Kindern, war lange Zeit Alleinverdiener und im Job jede Menge Stress und Ellenbogeneinsatz. Bin irgendwann zusammengebrochen und War 3 Monate in einer Klinik. Der Aufenthalt War hart,hat mir aber gut getan.Bin immer noch in Gesprächsthema die ich echt brauche. Arbeite nach 1,5 Jahren Pause wieder im alten Job. Werde aber wechseln, ist einfach besser Mir geht es wieder gut und ich habe mehr Stärke und Selbstvertrauen. Musste lernen mich zu schützen und einfach auch mal Nein zusagen. Es ist nicht schlimm Hilfe anzunehmen . Wer Hilfe anbietet meint es auch so. Ich habe mich auch von Leuten getrennt die mir nicht gut getan haben und neue kennen gelernt.
    Jetzt achte ich mehr auf mich, mache Pausen wenn mir danach ist und lasse auch mal die Seele baumeln. Denkt daran, jeder hat nur ein Leben! Meine Familie kann jetzt gut mit meiner persönlichen Veränderung umgehen, sie wollen doch ihre Mama und Frau noch sehr lange Zeit bei sich haben, gesund!
    Liebe Grüße an alle Mamas

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