Alleine am Spielplatz – Sterben Spielplätze aus?

Als ich vor 9 Jahren in den Heimatort meines Mannes zog machte ich mir über Dinge wie neue Freundschaften oder Kinderbetreuung noch keine Gedanken. Erst als mein erstes Kind ein paar Monate alt war und ich Babyschwimmen mit ihm gehen wollte, wurde mir bewusst, dass es hier bei uns in der Gegend kein Angebot dafür gibt. Der nächste Babyschwimmkurs wäre 40km entfernt gewesen. Das war mir allerdings zu weit. Eine Babyspielgruppe gab es auch keine im Ort. Erst im Nachbarort. Dorthin gingen wir dann auch. Aber die Mütter dort kannten sich alle untereinander. Es war sehr schwer mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Freundschaften entwickelten sich keine.

Wir sind immer alleine am Spielplatz

Meine Freundinnen von früher haben alle, bis auf eine, noch keine Kinder. Der Kontakt wurde mit der Zeit immer weniger. Die meisten hatten einfach kein Verständnis dafür, dass ich nicht mehr abends um die Häuser ziehen konnte und von Windel wechseln oder Babyentwicklung wollten sie schon gar nichts wissen. Mittlerweile haben wir eigentlich gar keinen Kontakt mehr.

In unserem Wohnort gibt es nicht sehr viele Kinder. Die meisten Einwohner sind ältere Menschen. Es gibt eigentlich keine Angebote hier für Kinder (außer Fußballtraining spät nachmittags), der Spielplatz ist ganz klein und besteht aus einer Schaukel und einer Rutsche. Ziemlich traurig für einen 3000 Einwohner Ort, oder?

 

Sterben Spielplätze aus

Wenn ich mit den Kindern spazieren gehe oder wir auf dem „Spielplatz“ sind treffen wir so gut wie nie andere Mütter oder Kinder. Wo sind denn nur alle? Ich finde es so schade und es macht mich irgendwie auch traurig. Nicht wegen mir, denn ich habe mich an das einsam sein schon irgendwie gewöhnt. Aber für die Kinder wäre es so schön, wenn sich nachmittags die Kinder ein wenig treffen könnten am Spielplatz.

Wie ist das bei euch? – Sterben Spielplätze aus?

Manchmal fahren wir auch in die umliegenden Gemeinden auf Spielplätze. Meistens sind diese aber auch leer. Gehen wir vielleicht nur zu den falschen Zeiten? Wie ist das denn bei euch? Geht ihr mit euren Kindern auf Spielplätze und trefft ihr dort auch andere Familien?

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Spielplätze aus der Mode sind. In den meisten Gärten stehen die tollsten Klettertürme und Trampoline. Es scheint als hätten alle ihren eigenen Spielplatz zuhause im Garten.

Erzählt doch mal wie das bei euch so ist. Wo trefft ihr andere Mütter?

Alles liebe

eure Steffi

 

7 Kommentare

  1. Unser Spielplatz ist auch immer leer und wenn wir dort sind, dann alleine.
    Es ist genau wie du schreibst, jeder hat seinen eigenen Spielplatz im Garten.
    Wie oft ich meiner Tochter erklären muss, dass sie mit den Nachbarskinder nicht spielen kann weil es nun eben ihr Garten ist und wir da nicht einfach ein und ausgehen können. Und wenn ein Kind neugierig in unseren Garten blickt und ich sage, es soll ruhig reinkommen, sagen die Mütter meistens nein weil's ja eben unser Garten ist.
    Sehr, sehr schade. Alle Kinder bei unserer Siedlung sind im selben Alter und spielen nie zusammen.

    Wie du schreibst – auch ich hab mich dran gewöhnt "alleine" zu sein und erzwinge da auch nichts, jedoch für die Kinder ist es sehr schade.

  2. Mein Sohn ist erst 18 Monate alt, aber bisher hab ich den Eindruck, dass es auch bei uns wirklich viele Spielplätze gibt, die schlecht besucht sind. Bei anderen wiederum, und diese sind auch besonders schön gestaltet, ist immer was los. An richtig tollen Tagen auch besonders viel.
    Dennoch hab ich auch schon bemerkt, dass viele im eigenen Garten ein Spielparadies aufgebaut haben.
    Bisher genießen wir, dass noch andere Kinder in der Nähe wohnen und wir dort gelegentlich mitspielen können und dürfen. Auch wenn die alle schon im Kindergartenalter oder älter sind.
    Kürzlich befand ein Junge der die Nachbarkinder besucht hatte uns für 'seltsam', weil mein Sohn dort vor dem Haus (mal wieder, man kennt uns dort ;) ) mit den Steinen gespielt hat. Ich fand das traurig und bin froh, dass mein Kleiner das noch nicht versteht.
    Klar rennen wir nicht in jeden wildfremden Garten, aber das zeigt doch, wie manche Leute so drauf sind.

  3. Wir haben früher in Nürnberg gewohnt. Da war das anders. Alle leben in Wohnungen. Und sobald das Wetter trocken ist, sind die Spielplätze voll. Da kannte man schon fast alle nach ein paar Wochen. Es gibt viele Angebote und Gruppen für kleinkinder. Dann sind wir nach Passau gezogen. Die meisten Spielplätze leer, kaum Gruppen. Dabei ist die Stadt Gar nicht so klein. Ich hab einfach in unserer Gemeinde einen eigenen familientreff gegründet und auch wenn es etwas gedauert hat, haben sich Gleichgesinnte gefunden (fast alle zugezogen) und nun sind sogar Freundschaften entstanden zwischen den Kindern und auch den Eltern.

  4. Unser Spielplatz ist bei gutem Wetter immer voll.
    Leider nicht nur von Kindern, sondern auch von Jugendlichen, die der Meinung sind dort sowohl legale als auch illegale Güter zu konsumieren.
    Zu allem Überfluß werden die Reste dann auch einfach nur in die Hecke geschnipst. Letzten Sommer haben eine Nachbarin und Ich dann noch mit Eimern die Hecke, welche Feuer gefangen hat gelöscht. Ja, unser Spielplatz ist gut Besucht. Aber ich traue mich mit meinen Kindern kaum hin. Obwohl wir direkt daneben wohnen.
    Liebe Grüße

  5. Seitdem jeder noch gleich ein Trampolin im Garten hat- Rutsche und Schaukel MÜSSEN ja- klar sind die Kinder da nie mehr draußen. Und weil jedes Kind ja vom babyschwimmen aufwärts täglich bei Klavier, Flöte, Ballett, Fußball, Voltegieren und sonstwo ist, haben Kinder gar keine ZEIT mehr. Liegt an den Mamis..

  6. Hallo.

    Ich bin meist auch alleine mit meinen Kids auf dem Spielplatz. Ein anderes Kind treffen wir nur dort, wenn gezielt etwas ausgemacht wurde. Was sehr schade ist, da wir ein kleines Dorf sind mit einen tollen grossen Spielplatz.

    Leider geht der Trend dahin, seinen eigenen Spielplatz im Garten aufzustellen. Schade.
    Vg

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